Lichterfest in Sandhausen

Dienstag, der 10. August 2004. Eigentlich hatte das Spiel in Sandhausen bereits am vergangenen Samstag stattfinden sollen, aber da da irgendwelche Volksmusikanten auftreten mußten, mußte die Oberliga weichen. Mein Glück, dadurch konnte ich dabei sein. Der Anpfiff war auf 18.30 Uhr terminiert und mit Jule bereits der Treffpunkt in Ilsfeld vereinbart. Da unser Zoni da auch dabei sein und auch ein Roland mal wieder zum Auswärtsspiel wollte, wären wir zumindest zu viert gewesen. Überraschend sagte sich noch Jochen an und auch der Postler wollte um 17 Uhr beim Vereinsheim starten. Ausgezeichnet. So erwartete ich also um 5 den Roland, der aber nicht auftauchte. Langsam geriet dadurch der Trefftermin in Ilsfeld in Gefahr und ich fuhr dann kurzfristig alleine los.

Pünktlich um kurz nach halb sechs  ging es dann im Zonimobil bei lustiger Musik und etwas Bier gen Sandhausen. Nachdem ordentlich über den heutigen Hinweg spekuliert wurde, verließen wir beizeiten die Autobahn und fanden uns in einem Industriegebiet in Walldorf wieder. Einem ominösen Ball folgend ging es wieder aus Walldorf hinaus und tatsächlich fand sich gleich darauf Sandhausen auf einem Straßenschild. Schon da konnten wir mal wieder sagen "so wie heute sind wir hier noch nie hergefahren". Vor dem Eingang stand auch schon der bekannte Bus von Jäger-Reisen und wir fuhren auf den üblichen Parkplatz vor dem Nebenstadion. Dort begab sich Jule auf die Suche nach Gästekarten und kam kurz darauf erfolgreich zurück und ordentlich bepackt ging es zum Stadion.

Am Eingang wurden wir dann erstmal auf gefährliche Mitbringsel untersucht. Besonders gründlich war das aber nicht und es wurden etliche Biere und ein paar Bengalos mit hineingebracht. Der Postler war schon da und hatte noch Matthias mit einem seiner 10000 Kinder dabei. Auch ein Illinger traf kurz nach uns ein. Insgesamt waren wir damit also 6 1/2 Mann stark und machten uns daran das Stadion zu verzieren. Anscheinend gab es den Gästeblock, der die halbe Gegengerade einnimmt schon länger, für mich war der aber neu. Sensationeller Zaun zum das Banner aufhängen. Optimal. Nebenbei wurde der Gästeblock auch von einer Gruppe Ordner inspiziert und ich begann mir Sorgen um unser Intro zu machen ... bis ich entdeckte, daß die Tür zum Gästeblock nur von außen zu öffnen war. Kurz darauf kam auch ein, mit einer Photoausrüstung bewaffneter, Kerl vorbei und erkundigte sich, ob wir was abbrennen wollten. Blöde Frage, dachte ich, und verneinte. Zwischendurch gab es noch allerlei Durchsagen des dortigen Stadionversprechers, die manch ein Sportvereinigung, Du Arschloch provozierten. Daß diese Mikrofonakrobaten nicht lernfähig sind erstaunt mich immer wieder. Die Zeit des Anpfiffs rückte immer näher und es wurde spekuliert, wer wieviele Bengalos zu halten hätte, als ein Rucki mit Marco und den Sigis auftauchten. Damit erschlossen sich neue Möglichkeiten und die Neuankömmlinge wurden zur Eile angetrieben. Nach kurzem Hallo hatte Rucki allerlei Fahnen aufgehängt und Matthias wurde die Kamera überlassen. Mit dem Einlauf der Mannschaften ging dann ein Inferno los. und unüblicherweise machten wir bereits vor dem Anpfiff verbal auf uns aufmerksam.

Mit dem Anpfiff legten wir dann richtig los, im Gegensatz zu unserer Mannschaft. Sandhausen war ziemlich überlegen, aber mit einer engagierten Abwehr und einem guten Torwart konnten wir den Angriffswellen trotzen. Dann gab es kleinere Diskussionen mit dem Ordnungsdienst. Warum muß man auch die Bierflaschen auf das Mäuerchen stellen? Jedenfalls wurde den Burschen ausgeredet die Flaschen mitzunehmen und man stellte sie auf den Boden. Anscheinend haben da schonmal irgendwelche Chaoten so Zeug auf den Platz und nach den Assis geworfen. Ich meinte noch, daß unser Ordner uns doch kennen müsse und der Fall war erledigt. Der Biervorrat war dann aufgebraucht und ein Shuttle-Service zum Bierstand wurde eingerichtet. Dabei konnte dann gleich etwas Hin- und Hergesinge geprobt werden, was leider manche nicht richtig verstanden und es ging torlos in die Pause.

In der Halbzeit wurde munter diskutiert und man war froh, daß es noch 0:0 stand.

Die zweite Halbzeit sah eine weiterhin überlegene Sandhausener Mannschaft und aufopferungsvoll kämpfende Ludwigsburger. Zu hören waren weiterhin nur wir. Da der Schiedsrichter bei der Kartenverteilung zu uns großzügiger war durften wir ab der 57. Minute in Unterzahl weiterspielen und das Häuflein neben dem Gästeblock sah schon schwarz, aber mit Kampfgeist, Siegeswillen und dem unerläßlichen Quentchen Glück wurde die Sandhausener Führung weiterhin verhindert. Herausragend dabei unser "Langer" in der Abwehr Marius Huptas und im Tor der tadellose Robert Belosevic. Auch der Assistent auf unserer Seite machte seine Sache gut und erkannte glücklicherweise die ein oder andere Abseitssituation der Gastgeber. Kurz vor Schluß hätten wir das Spiel gar gewinnen können, als Michael Deiß leider über das gegnerische Tor schoß. Dennoch war der Jubel bei uns nach dem Schlußpfiff grenzenlos.

Direkt anschließend wurde zunächst der Punkt ausgiebig mit der Mannschaft gefeiert und anschließend eingepackt. Nach einem längeren Aufenthalt am Bierstand ging es dann zum Parkplatz, wo noch etwas Gegröhle zu hören war. Wenn der Rucki richtig motiviert ist geht halt was. Bei uns gab es noch ein letztes Bier auf der Rückfahrt und damit endete dieser schöne Fußballabend.